Schreibabys

Was können Eltern tun?

Warum ein Baby viel und ein anderes weniger schreit, haben Wissenschaftler noch nicht herausgefunden. Fest steht: Wenn ein Säugling schreit, benimmt er sich normal. Gerade ganz kleine Babys haben noch nicht so viele Möglichkeiten der Selbstbeschäftigung. Eltern setzen alles daran, das Schreien so schnell wie möglich zu beenden und sind frustriert, wenn es nicht klappt. Nachfolgend ein paar Tipps, wie Sie Ihr schreiendes Baby beruhigen können.

Oft starten die Schreiattacken des Babys in der zweiten Lebenswoche. Sie nehmen dann bis zur sechsten Lebenswoche zu und enden meist, wenn der Säugling vier Monate alt wird. Manchmal hält der Zustand bis zum sechsten Lebensmonat oder noch länger an.

In der Vergangenheit wurde vermutet, dass die Schreibabys, auch „exzessive Schreier“ genannt, unter Drei-Monats-Koliken leiden und deshalb kaum zu beruhigen sind. Diese Theorie scheint sich aber nicht bewiesen zu haben. Genauso wenig, wie die Annahme, dass die Ernährung der stillenden Mutter zum Schreien beiträgt. Es kann eher sein, dass der Säugling von den vielen Informationen und Reizen überfordert ist, die den ganzen Tag lang auf ihn einströmen, und er sie nicht mehr verarbeiten kann. Dafür würde sprechen, dass diese Babys besonders am späten Nachmittag und frühen Abend schreien. Auf diese Weise beugen sie neuen Reizen vor.

Eltern sollten nun nicht unbedingt versuchen, ihr Kind mit allen Mitteln zu beruhigen. Das könnte eher zu neuen Reizüberflutungen führen. Wenn der kleine Liebling ausreichend gegessen hat und trocken ist, sollte das Baby sanft gestreichelt oder gewiegt werden. Auch ruhiges Singen oder Summen hilft oft. Manche Babys werfen beim Schreien Köpfchen und Ärmchen nach hinten, besonders wenn sie auf dem Rücken liegen. Das Kind sollte der Sicherheit halber aber unbedingt weiter auf dem Rücken liegenbleiben. Nicht selten hilft bei Babys das Pucken – eine Wickeltechnik, bei der ein Säugling eng in ein Tuch eingebunden wird.

Wenn das kleine Baby auch nach fünf bis zehn Minuten nicht aufhört zu schreien, möchte es in Ruhe gelassen werden. Dann sollten Sie es hinlegen, fünf bis zehn Minuten abwarten und wieder ins Zimmer gehen. Meist spüren Eltern, ob ihr Baby Hilfe wünscht oder weiter in Ruhe gelassen werden will. Auf diese Weise lernen Säuglinge auch, dass sie sich selbst beruhigen können.

Das Kind muss merken, dass seine Eltern sich auch mit ihm beschäftigen, wenn es nicht schreit. Sonst würde es immer schreien, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Besonders sensible Kinder mögen, hinzukommend, Regelmäßigkeit in ihrem Leben. Für sie ist ein Tag überschaubarer, wenn Mahlzeiten, Zubettgehen, Spielen und Spaziergänge immer zu den gleichen Zeiten stattfinden.

Anzeichen

Das Schreibaby …

  • Schreit mindestens drei Stunden am Tag, an mindestens drei Tagen pro Woche, mindestens drei Wochen lang
  • Lässt sich kaum beruhigen
  • Zieht beim Schreien die Beine an
  • Ballt die Hände zu Fäustchen
  • Hat ein rotes Gesichtchen
  • Überstreckt den Rücken
  • Hat einen harten, geblähten Bauch
  • Gibt schrille Töne von sich
  • Kommt tagsüber schlecht zur Ruhe
  • Kann nicht länger als eine halbe Stunde schlafen
  • Schläft insgesamt weniger als andere Säuglinge in seinem Alter

Schlafstörungen bei Schreibabys

Fast immer kommt bei Schreibabys eine Schlafstörung hinzu, die sich im Laufe der Zeit weiter verfestigt. Was für Säuglinge bis drei Monate sinnvoll war, verkehrt sich nun ins Gegenteil und trägt zu schlechten Schlafgewohnheiten bei: Haben die Eltern ihr Schreibaby anfangs mit Stillen, Schaukeln usw. beruhigen können, müssen sie ihrem Baby nun auch Monate später weiter diese „Sonderbehandlung“ gewähren, weil es sonst gar nicht einschlafen würde. Dabei sind Babys über drei Monate nun viel leichter zu beruhigen und brauchen diese Hilfen gar nicht mehr. Aber auch Schreibabys können lernen, alleine einzuschlafen. >> Mein Baby schläft nicht durch

Nicht einfach schreien lassen

Babys sollten nie lange alleingelassen werden, wenn sie schreien. Sie können dadurch Verlust- und Trennungsängste erleiden, aber auch die Nerven ihrer Eltern sehr strapazieren. Irgendwann sind Papa und Mama so am Ende, dass sie ihrem Säugling seine Einschlafhilfen geben, obwohl er eigentlich lernen sollte, alleine einzuschlafen. Das merkt er sich und schreit beim nächsten Mal noch mehr, denn Schreien scheint sich zu lohnen. Da hilft meist nur ein konsequentes Schlaftraining, das die Babys meist schon innerhalb weniger Tage durchschlafen lässt.

Behandlung von Schreibabys

Gang zum Kinderarzt

Hilfe finden Eltern oft in einer Schreiambulanz. Es ist wichtig, herauszufinden, ob das Baby ernsthaft krank ist. Es könnte auch eine Mittelohrentzündung, ein Magenproblem, eine Blasenentzündung oder einen Knochenbruch haben. Der Kinderarzt checkt ebenfalls, ob der Säugling eventuell an einer Lebensmittelunverträglichkeit leidet. Wenn Allergien in der Familie liegen, könnte der Säugling auch davon betroffen sein und aus diesem Grund schreien.

Osteopathie

Osteopathie ist eine gute Alternative zur klassischen Medizin. Bei dieser Therapie handelt es sich um eine ganzheitliche sanfte Behandlungsmethode, die sich als Ergänzung zur Schulmedizin versteht. Es wird ohne Medikamente – nur mit der Kraft der Hände – geheilt. Das heißt, besonders für Kinder ist diese Heilmethode attraktiv. Die Osteopathen nehmen Gewebespannungen und Bewegungseinschränkungen der Strukturen über die Hände wahr und mobilisieren mit manuellen Techniken die Selbstheilungskräfte, um auf diese Weise Blockaden zu lösen.

Kleine Babys sind beim Osteopathen richtig, wenn sie zum Beispiel sehr viel schreien. Denn Schwangerschaft und Geburt haben bei ihnen unter Umständen Dysfunktionen ausgelöst. So kann die Enge im Geburtskanal zu einer Verschiebung der Schädelknochen oder der oberen Halswirbel führen, Gefäße und Nerven einengen und diverse Symptome auslösen wie Schiefhals, Saug- und Schluckstörungen, Koliken, Schlafprobleme oder häufiges Schreien.

Kinderosteopathen raten deshalb dazu, jedes Baby in den ersten vier Wochen nach der Geburt osteopathisch untersuchen zu lassen. Manche Entwicklungsstörungen manifestieren sich nämlich erst im Laufe des Wachstums und sind dann schwerer therapierbar. Je früher Funktionsstörungen oder Blockaden erkannt werden, desto leichter können sie korrigiert werden. Babys benötigen oft nur ein bis zwei Sitzungen.

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